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Svetlana Adamek
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Business
Development Manager bei
Mattig Management Partners Österreich (MMP), einer Filiale der MMP Schweiz. MMP ist eine auf Südosteuropa spezialisierte Unternehmensberatung mit Niederlassungen in der Schweiz, in Bulgarien, Rumänien und Österreich. |
Erfolgreiche Umsetzung möglich |
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Interview mit Svetlana Adamek über
die Rahmenbedingungen für
PPP-Projekte in Bulgarien.
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PPP-Modelle sind ein Weg, um durch öffentlich-private Aufgaben- und
Risikoteilung grosse Infrastrukturprojekte auf den Weg zu bringen.
OST-WEST-CONTACT sprach mit Svetlana Adamek, Business Development
Manager bei Mattig Management Partners Österreich (MMP), über die
Rahmenbedingungen für PPP-Projekte in Bulgarien.
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OWC: Wie sieht es zurzeit in Bulgarien, einem der Länder, in denen
Sie sehr aktiv sind, mit PPP-Projekten aus?
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S. Adamek: Der Entwicklungsstand der Infrastruktur in Bulgarien bleibt
ein grosses Problem für das Land, obwohl die rechtlichen und
wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Realisierung und das Erreichen
guter Ergebnisse gegeben sind. Mit dem EU-Beitritt Bulgariens haben sich
viele Finanzierungsmöglichkeiten von Infrastrukturprojekten, besonders
in den Bereichen Umwelt und Transport eröffnet. Parallel zu den
Finanzierungen durch EU-Fonds hat man damit begonnen, immer häufiger
private Investoren für Infrastrukturprojekte zu suchen, bzw.
Kooperationen zwischen der öffentlichen Hand und Privaten für die
Realisierung solcher Projekte einzugehen.
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OWC: Gab es diese Kooperationen schon früher?
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S. Adamek:Mit Ausnahme der Konzessionen für die Flughäfen Varna und
Burgas, der Konzession für die Wasserwirtschaft in Sofia sowie der Fähre
zwischen Silistra und Karalasch gab es solche Kooperationen vorher
nicht.
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OWC: Gibt es bereits einen gesetzlichen Rahmen für PPP in Bulgarien?
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S. Adamek: In Bulgarien wurde im Parlament lange und intensiv darüber
debattiert, ob eine Gesetzgebung eigens zur Regelung derartiger
Partnerschaften notwendig sei und wie umfangreich diese Regelungen
ausfallen sollten. Leider hat sich die Regierung letztlich gegen eigene
Gesetze für PPP-Projekte entschieden. Das öffentliche Vergabegesetz und
das Konzessionsgesetz bilden weiterhin die gesetzlichen Grundlagen und
Rahmenbedingungen für die Abwicklung von PPP-Projekten in Bulgarien.
Positiv ist zu vermerken, dass im Juli das vom Finanzministerium
beauftragte und vom Europäischen Sozialfonds mitfinanzierte Projekt
«Erstellung von methodischen Anweisungen für PPP-Projekte»* - ein
Instrumentarium für eine Vorab-Finanzanalyse, ob sich ein Projekt durch
PPP realisieren lässt - erfolgreich abgeschlossen sowie das Handbuch mit
europäischen «Best Practices» bei PPP-Projekten herausgegeben wurde.
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OWC: Können Sie uns ein Beispiel für ein erfolgreiches PPP-Projekt
nennen?
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S. Adamek: Natürlich. Das beste Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung
von PPPProjekten in Bulgarien ist für mich das Projekt «Modernisierung,
Ausbau und Betrieb der Flughäfen Varna und Burgas». Nach einer
internationalen Ausschreibung hat das Konsortium Fraport Twin Star
Management den Auftrag gewonnen und das Projekt im Jahr 2006 gestartet.
Die Konsortiumsmitglieder Fraport AG und Airport Services, die das
Projekt als Konzession abwickeln, haben vor, die Flughäfen über 35 Jahre
zu betreiben und insgesamt 403 Millionen Euro in die Errichtung neuer
Terminals und die Erweiterung des Fuhrparks zu investieren.
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KONTAKT
Mattig Management Partners, Sofia Tel.: 00359/ 2/ 951 68 15 zoya.vasileva@mattig-management.bg Niederlassung Wien Tel.: 0043/ 1/ 505 48 01 |
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* Die «Methodischen Anweisungen für PPP-Projekte» sind Eigentum des
bulgarischen Ministeriums für Finanzen. Der vollständige Text ist unter
www.eufunds.bg zu finden.
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Published in Ost-West-Contact 12/2009
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